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Tages-Anzeiger
Beschreibung Schweizer Tageszeitung
Verlag Tamedia
Erstausgabe 2. März 1893
Erscheinungsweise werktäglich
Verkaufte Auflage
(WEMF-Auflagebulletin 2015[1])
155'155 Exemplare
Verbreitete Auflage (WEMF-Auflagebulletin 2015) 162'894 Exemplare
Reichweite (WEMF MACH Basic 2015-II[2]) 0,457 Mio. Leser
Chefredaktor Arthur Rutishauser
Herausgeber Pietro Supino
Weblink www.tagesanzeiger.ch

Der Tages-Anzeiger (abgekürzt TA, umgangssprachlich Tagi) ist eine überregionale Schweizer TageszeitungW aus Zürich. Er gehört zur Tamedia, hat die höchste Auflage unter den Abonnementszeitungen des Landes (155'155 verkaufte bzw. 162'894 verbreitete Exemplare, nach WEMF 2015[1]) und erreicht täglich 457'000 Leser.[2] Der Tages-Anzeiger zählt neben dem Blick und der Neuen Zürcher Zeitung zu den einflussreichsten Zeitungen der deutschsprachigen Schweiz.

Allgemeines[]

Der Tages-Anzeiger wird vom Verlagshaus Tamedia herausgegeben. Sein Schwerpunkt liegt in der Metropolregion Zürich (Stadt und Agglomeration Zürich).

Gliederung und Inhalt[]

Der Tages-Anzeiger gliedert sich seit der Neugestaltung 2009 in vier FaszikelW:

  • Der erste Faszikel (Frontbund) enthält Nachrichten und Kommentare aus der Schweiz und dem Ausland, eine Analyse-Seite, das Wetter, das LeserforumW sowie die Kehrseite (letztere als Plattform für boulevardeske Meldungen). Der ursprünglich auf der Frontseite platzierte Hauptkommentar wurde auf Seite zwei verschoben.
  • Der zweite Teil trägt den Titel Zürich und enthält regionale Nachrichten aus Stadt und Kanton Zürich, amtliche Anzeigen, einen Veranstaltungskalender (Agenda) sowie die Seite Bellevue für jüngere Leser mit einem ComicW und ähnlichem.
  • Der dritte Teil nennt sich Kultur und Gesellschaft und enthält unter anderem Kulturnachrichten, das Kino-, Theater- und Fernsehprogramm sowie die Seite Wissen.
  • Im letzten Faszikel sind der Wirtschafts- und der Sportteil miteinander vereinigt, wobei der Sport von hinten nach vorne zu lesen ist. Der Wirtschaftsteil enthält einerseits Wirtschaftsnachrichten und andererseits Börsen- und Devisendaten; der Sport untergliedert sich in allgemeine Sportnews sowie Regionalsport.

Frühere Gliederung[]

Bis 2009 gliederte sich der TA in fünf Faszikel, die sich noch stärker an den klassischen ZeitungsressortsW orientiert hatten: Frontbund, Zürich und Region, Wirtschaft, Sport und Kultur.

Beilagen[]

Dem Tages-Anzeiger liegen wöchentlich folgende Beilagen bei:

  • züritipp, Ausgehmagazin für den Grossraum Zürich, donnerstags, ersetzt dann das Kino- und Theaterprogramm im Kulturteil
  • Das Magazin, samstags
  • Alpha, Kader- und Spezialistenmarkt, samstags

Geschichte[]

Die erste Ausgabe des Tages-Anzeigers erschien am 2. März 1893 mit einem Umfang von 16 Seiten. Mit einer Mischung aus Nachrichten, Unterhaltung (etwa einem FortsetzungsromanW), SportW und AnzeigenW sprach der Tages-Anzeiger ein breites Publikum und explizit auch Frauen an. Bereits drei Jahre nach seiner Lancierung war der Tagi die grösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz. Er verstand sich als unparteiischer Anzeiger, der alle Meinungen und Akteure zu Wort kommen liess. Wie der Historiker Konrad Zollinger schreibt, hatte diese Haltung ökonomische Gründe: «Denn wenn man nicht urteilte, konnte man auch niemanden verärgern – weder den Leser, sprich Käufer – noch den Inserenten, sprich Geldgeber.»[4] Dies führte auch dazu, dass 1931 ein Artikel von Adolf HitlerW mit dem Titel «Was wollen wir Nationalsozialisten» und 1933 sieben Artikel von Benito MussoliniW abgedruckt wurden. Die Berichterstattung über die FrontistenW in den 1930er Jahren war unkritisch und nahm viel Platz ein.[5]

Gründer des Tages-Anzeigers waren der deutsche ZeitungsverlegerW Wilhelm Girardet und der frühere NZZ-Redaktor Fritz Walz. 1905 heiratete der RedaktorW Otto Coninx die Verlegertochter Berta Girardet. Später übernahm Otto Coninx schrittweise die Mehrheit am UnternehmenW, aus dem später die Mediengruppe Tamedia hervorging, die sich noch heute mehrheitlich im Besitz der Familie Coninx befindet.[6]

Im Jahr 1964 führte der Tages-Anzeiger als erste Tageszeitung der Schweiz die Frühzustellung ein. Durch die neue Zustellung wurde der RedaktionsschlussW vom frühen Morgen auf den späten Nachmittag verlegt. Der DruckW der Zeitung erfolgt seither in der Nacht.

In den folgenden Jahren baute der Tages-Anzeiger seine Beilagen aus. 1966 erschien erstmals die Stellenbeilage Stellen-Anzeiger, 1970 das Tages-Anzeiger-Magazin und 1982 das Ausgehmagazin züritipp. Seit 1997 erscheint die auf Kaderstellen ausgelegte Stellenbeilage Alpha – Der Kadermarkt. Seit September 2010 wird dem Tages-Anzeiger montags eine Sammlung ausgesuchter Originalartikel aus der New York Times in englischer Sprache beigelegt.

Im August 2008 wurde das Online-Angebot stark erweitert. Der Tages-Anzeiger ist seither zusammen mit der Basler und der Berner Zeitung der Online-Plattform Newsnet angeschlossen mit eigenen Regionalredaktionen in Zürich, Basel und Bern. Im November 2008 wurde zudem Der Bund online dem Newsnet angegliedert.[7] Die MantelredaktionW in Zürich ist für die nicht regionalen Inhalte zuständig. Im Mai 2009 gab der Tages-Anzeiger einen Abbau von 57 Stellen (davon 50 Vollzeit) bekannt.[8] Der Tages-Anzeiger sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dieser Abbau sei nicht ganz sauber vonstattengegangen.[9] 2005 lancierte der Tages-Anzeiger die Regionalausgabe Linkes Seeufer und Sihltal, die in diesem Gebiet allen Tagi-Abonnenten zusammen mit der täglichen Zeitung zugestellt wurden. 2006 kamen die Regionalausgaben für das rechte Ufer des Zürichsees, das Zürcher Oberland und das Zürcher Unterland dazu. Im Oktober 2009 wurde ein neues LayoutW sowie eine neue Gliederung eingeführt. Im Juni 2012 wurden die Regionalausgaben eingestellt.[10] Im August 2013 wurden die beiden Redaktionen Print und Online zusammengeschlossen und erstellen künftig die Inhalte für alle Kanäle gemeinsam.[11]

Der Tages-Anzeiger ist Gründungsmitglied der Leading European Newspaper AllianceW (LENA), in der er zurzeit mit den Tageszeitungen Die WeltW, dem spanischen El PaísW, der italienischen La RepubblicaW, Le FigaroW aus Frankreich, Le SoirW aus Belgien und dem Schweizer Titel Tribune de Genève in der internationalen Berichterstattung redaktionell zusammenarbeitet und kooperiert.[12]

Siehe auch[]

  • Liste von Zeitungen in der Schweiz

Literatur[]

  • Werner Catrina, Roger Blum, Toni Lienhard: Medien zwischen Geld und Geist. 1893–1993: 100 Jahre Tages-Anzeiger. Werd Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-85932-104-8.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 WEMF-Auflagebulletin 2015, S. 27 (PDF; 624 kB).
  2. 2,0 2,1 MACH Basic 2015-II: Tages-Anzeiger, Profil. In: Tamedia. Abgerufen am 16. Oktober 2015.
  3. Impressum des Tages-Anzeigers, abgerufen am 12. Juni 2015.
  4. Konrad Zollinger: Frischer Wind oder faschistische Reaktion? Die Haltung der Schweizer Presse zum Frontismus. Chronos, Zürich 1991, S. 399–404.
  5. Konrad Zollinger: Frischer Wind oder faschistische Reaktion? Die Haltung der Schweizer Presse zum Frontismus. Chronos, Zürich 1991, ebenda.
  6. Chronik 1893–1930. In: Tamedia.
  7. «Wir werden niemals in Versuchung geraten, einen Tages-Anzeiger zu trivialisieren.» In: persoenlich.com. 13. Oktober 2008 (Interview von Christian Lüscher mit Newsnet-Chefredaktor Peter Wälty).
  8. Der «Tages-Anzeiger» streicht 57 Stellen (MementoW vom 8. August 2014 im Internet ArchiveW). 14. Mai 2009.
  9. Menschenverachtende Entlassungen? In: persoenlich.com. 2. Juni 2009.
  10. «Tages-Anzeiger» stellt Splits ein. In: NZZ Online. 9. Mai 2012.
  11. Res Strehle: «Tages-Anzeiger»: Print und Online fusionieren. In: Tages-Anzeiger. 19. August 2013.
  12. Uwe Mantel: «Die Welt» ist Mitgründer der Zeitungs-Allianz LENA. In: DWDL.de. 10. März 2015.
Dieser Artikel basiert bzw. Teile davon basieren auf „Tages-Anzeiger“ in der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 09:48, 18. Mär. 2016‎ (Permanentlink) und steht unter der Lizenz cc-by-sa 3.0 unportedW. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



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