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Peter Monteverdi-1

Büste Peter Monteverdis in seinem Automobilmuseum in Binningen.

Peter Monteverdi (* 7. Juni 1934 in Binningen, BL, Schweiz; † 4. Juli 1998 ebenda) war ein Schweizer Privatrennfahrer, Autobauer und Gründer der Unternehmen MBM Automobile und Automobile Monteverdi.

Leben[]

Peter Monteverdis Vater, Rosolino Monteverdi, betrieb seit 1926 in Binningen eine Automobilwerkstatt und einen Lkw-Reparaturbetrieb. Monteverdi absolvierte eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker beim Traktorhersteller Vervey und dem Schweizer Lastwagenhersteller Saurer. Nach dem Tod seines Vaters 1954 übernahm Peter Monteverdi den Binninger Betrieb und baute ihn zu einer Vertretung für Luxusfahrzeuge und zum Rennwagenhersteller aus; später stellte Monteverdi eigene Strassensportwagen her. Ab Mitte der 1990er-Jahre zog sich Monteverdi zunehmend nach Marokko zurück. Er starb 1998 in Binningen an Krebs. Sein Lebensgefährte Paul Berger ist noch immer Inhaber der Monteverdi Automobile AG.

Peter Monteverdi als Rennfahrer[]

Zwischen 1955 und 1961 nahm Peter Monteverdi an etwa 80 Rennen in der Schweiz, in Deutschland und in Italien teil. Dabei handelte es sich überwiegend um Bergrennen, wiederholt trat er aber auch bei Rundstreckenrennen und Langstreckenrennen wie dem 1000-Kilometer-Rennen auf dem NürburgringW an. 1957 bestritt Peter Monteverdi zwölf Rennen auf einem privaten FerrariW, 1959 bewegte er mehrfach einen Renault GordiniW, einen LotusW-Formel-2W und einen Mercedes-Benz 300 SLRW. Bei diesen Einsätzen gelangen Monteverdi zahlreiche Siege.

Im Januar 1959 führte Monteverdi in Modena eine privat organisierte Testfahrt mit einem älteren Maserati 250FW durch. Zunächst erwog er, das Auto zu übernehmen und es in der Formel-1-Weltmeisterschaft an den Start zu bringen, nahm davon aber letztlich Abstand. In der Werkschronik seines Unternehmens wird diese Entscheidung darauf zurückgeführt, dass Monteverdi erkannt habe, „dass er noch nicht zum Pilotieren eines Formel-1-Wagens bereit war“.[1]

Ab 1960 setzte Peter Monteverdi nur noch seine Eigenkonstruktion ein, einen Rennwagen mit der Bezeichnung MBM, der zunächst für die Formel Junior konzipiert worden war, in einem Einzelexemplar aber auch auf Formel-1-Konfiguration umgerüstet wurde. Der MBM Formel 1 war das erste Formel-1-Auto der Schweiz. Die Autos wurden regelmässig von der Écurie HOBA für Monteverdi gemeldet. Nach einem wenig erfolgreichen Einsatz dieses Fahrzeugs beim Grossen Preis der SolitudeW 1961 und einem schweren Unfall auf dem HockenheimringW gab Monteverdi 1961 das Rennfahren auf.

Peter Monteverdi als Unternehmer[]

Monteverdi High Speed 375L-1

Bekanntestes Modell Peter Monteverdis: Der High Speed 375/L

Hauptartikel: Automobile Monteverdi

Seit 1954 war Monteverdi Inhaber einer Lkw-Werkstatt und Auto-Garage in Binningen. Vermittelt durch sein Engagement im Rennsport, erhielt er 1957 die Konzession, FerrariW in der Schweiz zu vertreiben und wurde damit der weltweit jüngste Ferrari-Händler. In den folgenden Jahren erwarb Monteverdi Vertretungen für viele andere internationale Automarken, darunter LanciaW, BentleyW und JensenW. Ab 1967 baute Monteverdi in Binningen (mit Unterstützung einiger italienischer Karossiers) eine Reihe eigener Strassensportwagen, die zunächst unter dem Namen MBM erscheinen sollten, letztlich aber als Monteverdi verkauft wurden. Die Sportwagen der Reihe High Speed 375 blieben bis 1976 im Programm, danach stellte Monteverdi sein Angebot auf luxuriöse Geländewagen und exklusive Limousinen um. 1984 endete die Serienfertigung. Das Werk in Binningen wurde in ein Automobilmuseum umgewandelt, dieses wurde 1985 eröffnet.

Anfang der 1990er-Jahre versuchte Peter Monteverdi noch einmal, mit mehreren Projekten im Automobilgeschäft Fuss zu fassen. Einerseits liess er mehrere Kopien seines Sportwagens Hai 450 GTS herstellen, andererseits übernahm er in der Formel-1-Saison 1990W den britischen Rennstall OnyxW, den er ein halbes Jahr lang ohne Erfolg betrieb. Die Überreste dieses Projekts wurden in einem weiteren Strassensportwagen namens Hai 650F1 verwertet, der von 1992 bis 1994 in angeblich sechs Exemplaren verkauft wurde. Die Wagen mit CosworthW-Achtzylindermotor hatten in Europa keine Strassenzulassung.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Roger Gloor, C. L. Wagner: Monteverdi. Werdegang einer Schweizer Automarke. Eigenverlag Monteverdi Automobile, Binningen 1980, S. 82.
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