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Fünffrankenstück
Fünffrankenstück
Daten
Legierung: 75 % KupferW
25 % NickelW
Gewicht: 13,2 g
Durchmesser: 31,45 mm
Dicke: 2,35 mm
Randprägung: Dominus Providebit
und 13 Sterne
Künstler: Paul Burkhard

Das Fünffrankenstück, in der Deutschschweiz allgemein Fünfliber, gelegentlich auch Schnägg[1] genannt, ist die höchste Umlaufmünze der Schweizer Währung. Der auf der Münze dargestellte Männerkopf ist ein fiktiver «Alphirt».

Ursprünge[]

In der Schweiz gab es «Fünfliber» schon vor dem 1850 eingeführten Schweizer Franken, und zwar in Form der ab 1795 geprägten französischen 5-FrancW-Stücke. Diese Münzen wurden insbesondere im Westen des Landes sehr häufig im Zahlungsverkehr verwendet. Sie entsprachen in bernischer Währung rund 35 Batzen (deshalb auch «Fünfunddreissiger» genannt) oder 5 PfundW, worauf die Bezeichnung «Fünfliber» (zu französisch Livre für Pfund) zurückgeht.

Silbermünze[]

Fünffranken1874

Fünfliber aus dem Jahre 1874

5 CHF 1908 140273

Fünfliber aus dem Jahre 1908

Die ersten Schweizer Fünffrankenstücke wurden 1850 geprägt. Die damaligen Münzen bestanden aus Silber und waren mit einem Durchmesser von 37 Millimetern sowie einem Gewicht von 25 Gramm grösser als heute. 1922 wurde das heutige Motiv, entworfen von Paul Burkhard, eingeführt. Es zeigt auf der Rückseite einen Alphirten, der von der Bevölkerung oft als Wilhelm Tell gedeutet wird. Nachdem die Lateinische MünzunionW aufgelöst wurde und der Wert des Geldes nicht mehr durch den Edelmetallwert gedeckt werden musste, wurde 1931 die Grösse auf 31 Millimeter reduziert und das Gewicht beträgt seither nicht mehr das Fünffache, sondern lediglich noch das Dreifache eines Einfrankenstücks.

Kupfernickel-Münze und Fälschungen[]

Nachdem der Edelmetallwert jenen des Münzwertes überstiegen hatte, wurde 1968 die Legierung zu KupfernickelW geändert. Der Jahrgang 1969 wurde allerdings noch einmal in Silber geprägt. Die Randprägung lautet «★★★ DOMINUS PROVIDEBIT ★★★★★★★★★★» (lateinisch für Der Herr wird vorsorgen; das Motto wurde von den Berner Münzen des Ancien Régime übernommen).

Zwischen 1985 und 1993 wurde die Randinschrift vertieft geprägt, da sie sich so langsamer abnutzt. Anfangs der Neunzigerjahre tauchten aus italienischer Herkunft eine grosse Menge gefälschte Fünfliber auf. Die Fälschungen waren von hoher Qualität, jedoch liessen sie sich am Abstand zwischen dem letzten Stern und dem "D" von "DOMINUS" relativ leicht erkennen - bei den echten Fünflibern beträgt der Abstand ca. 5 mm, während er bei den Fälschungen entweder 2.5 oder 8.5 mm beträgt.[2]

Nur von den Jahrgängen 1986, 1987, 1989 und 1991 sind Fälschungen bekannt[2], wobei die 1991er Fünfliber von den Fälschern verteilt wurden, noch bevor dies die Eidgenössische Münzstätte tat. Deshalb wurde dieser Jahrgang zurückbehalten, ebenso die letzte vertiefte Prägung von 1993. Die Münzen dieser beiden Jahre wurden nur in Münzsätzen herausgegeben und sind entsprechend selten und bei Sammlern gesucht.

Als Reaktion auf die Fälschungen kehrte man bei der Münzprägung zu der schwerer imitierbaren erhabenen (hervorstehenden) Randschrift zurück, und im Jahr 2004 wurden die Jahrgänge mit vertiefter Randschrift ausser Kurs gesetzt. Zwei Jahre später waren aber nach wie vor rund acht Millionen dieser ungültigen Fünfliber im Umlauf - sie wurden, genauso wie die Fälschungen, problemlos als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Post, die Schweizerischen Bundesbahnen und auch die Geschäftsbanken sind der Verpflichtung, ungültige Zahlungsmittel aus dem Verkehr zu nehmen, nur zögerlich nachgekommen.[3]

«Teuerste» Kursmünze[]

Das Fünffrankenstück ist unter den geläufigen Währungen der Industrienationen gegenwärtig zusammen mit dem japanischen 500-Yen-StückW weltweit die Kursmünze mit dem höchsten Wert / der höchsten Kaufkraft, gemessen am Wechselkurs zu anderen Währungen (ausgenommen Sonder- und Gedenkmünzen).

Gedenkfünfliber[]

Von 1936 bis 1990 wurden Gedenkfünfliber ausgegeben, welche dieselben technischen Daten und dieselbe Umlauffähigkeit wie die Kursmünzen aufweisen. Zunächst erschienen sie nur in grossen Abständen; ab 1974 hingegen jährlich. 1999 bis 2003 wurden zudem Bimetall-Gedenkmünzen zum Nennwert von 5 Franken herausgegeben, die jedoch nicht allgemein kursgültig sind.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. SRF.ch, abgerufen am 17. Juni 2014
  2. 2,0 2,1 sammlerstube.ch: Falsche 5-Franken-Stücke der 90er (abgerufen am 10. Mai 2014)
  3. K-Tipp: Fünfliber-Chaos – Echt und trotzdem ungültig, 15. März 2006 (abgerufen am 10. Mai 2014)
Dieser Artikel basiert bzw. Teile davon basieren auf „Fünffrankenstück“ in der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 13:58, 7. Jan. 2016‎ (Permanentlink) und steht unter der Lizenz cc-by-sa 3.0 unportedW. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


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